Oft haben wir keine Kontrolle über das, was im Leben passiert. Worüber wir jedoch eine Kontrolle haben ist, wie wir auf die Geschehnisse reagieren. Anstatt uns von unserem Widerstand und unserem Unbehagen unterkriegen zu lassen, können wir lernen resistenter zu werden. Dabei kann uns Achtsamkeit unterstützen.

Unsere Welt ist darauf ausgelegt, dass Reiz und Reaktion unmittelbar aufeinander folgen. Die Achtsamkeit hingegen lehrt uns die Dauer zwischen Reiz und Reaktion zu verlängern. Wir nehmen erst einmal wahr, was gerade passiert, ohne die Situation zu bewerten. Dadurch wird eine Möglichkeit geboten, die Geschehnisse neu bzw. anders zu deuten und zu bewerten. Unsere Entscheidung wird dadurch bewusster, wodurch das Stressmanagement und die Resilienz verbessert werden. Dies konnte bereits auch in zahlreichen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden1.

You never know how

strong you are,

until being strong

is the only choice.

Bob Marley
Wie du Resilienz trainieren kannst:
  • Das Problem/die Situation anerkennen
    Es ist der Lauf des Lebens, dass sich Dinge ändern und Widrigkeiten auftreten. Es hat keinen Sinn sich einzureden, dass immer alles gut wäre. Veränderungen sind ein Teil des Lebens. Wenn wir mit Widrigkeiten konfrontiert sind, kann es helfen sich zu fragen, was man aus der Situation lernen kann oder wie man der Situation Sinn geben kann. Flexibel auf Ereignisse zu reagieren ist ein wesentlicher Bestandteil der Resilienz.
  • Netzwerk aufbauen
    Wir müssen nicht alle Herausforderungen alleine meistern. Ein Unterstützungsnetzwerk aus Freunden, Familie, Arbeitskolleg:innen, Peer-Support oder Spezialist:innen auf einem bestimmten Gebiet können unterstützend und helfend wirken.

  • Sei Neugierig
    Versuche Gefühle, die negativ behaftet sind neugierig zu beobachten, wenn sie auftreten. Die Fähigkeit mit Unbehagen zu leben, stärkt unsere Resilienz. Meditationen können sich dazu eignen, da das Gehirn durch die regelmäßige Meditationspraxis lernt ruhig zu werden und der rationale Teil des Gehirns die Kontrolle vom emotionalen Teil des Gehirns zurückerlangt. Dadurch wird die Kampf-oder-Flucht-Reaktion reduziert.
  • Achte auf deinen Körper
    Versuche körperlich aktiv zu sein, dich ausgewogen zu ernähren und genug zu trinken und ausreichend zu schlafen. All dies kann einen Einfluss darauf haben, wie wir uns fühlen und wie wir mit Situationen umgehen können.
  • Selbstmitgefühl
    Achte auf dich. Begegne dir mit Empathie und Mitgefühl. Belohne dich für Erfolge – auch die kleinen Dinge. Vergebe dir, wenn du das Gefühl hast, einen Fehler gemacht zu haben oder etwas nicht erreicht zu haben, was du dir erhofft hast. Niemand ist perfekt.
Resilienz im Yoga

Neben den körperlichen Vorteilen kann Yoga auch dazu beitragen, Stress abzubauen, die Aufmerksamkeit zu schärfen und das Nervensystem auszugleichen. Insbesondere restoratives Yoga bietet Vorteile, die über die Matte hinausgehen und die in den Alltag mitgenommen werden können.

Wie Yoga Resilienz fördern kann2:

  • Yoga beruhigt den Körper
    Wenn wir während einer Yogastellung Spannungen in verschiedenen Muskeln unserer Körpers lösen, senden wir eine Botschaft an unser Gehirn, dass es in Ordnung ist sich zu entspannen. Unser Nervensystem entspannt sich so ebenfalls, was uns mehr geistige Klarheit bringt. In dieser Klarheit können wir stressige Situationen erkennen und sie als das betrachten was sie sind, anstatt auf sie zu reagieren.
  • Yoga lehrt dem Gehirn flexibel zu bleiben
    Unser Gehirn liebt Wiederholungen und Sicherheit. Die wechselnden Asanas in unserer Praxis zwingen unser Gehirn sich in unbekannte oder unvorhersehbare Bewegungen und Haltungen zu wagen. Dadurch wird das Gehirn aus seiner Komfortzone gelockt und es fällt ihm leichter, sich in unsicheren Situationen zu entspannen. Wir lernen so Ungewissheit anzunehmen, anstatt sie zu bekämpfen.
  • Yoga hilft auf alltägliche Herausforderungen zu antworten
    Gleichgewichtshaltungen bieten uns die Möglichkeit, uns in unsere innerer Mitte zurückzubringen und uns neu auszurichten. Insbesondere Balance-Haltungen können hier ein guter Lehrer sein, da sie Konzentration, innere Ruhe und Konzentration auf den Atem lehren. Diese Praxis kann auch abseits der Matte angewandt werden. Werden wir mit Herausforderungen konfrontiert, die uns aus der Bahn werfen, kann uns unser Fokus auf unseren Atem wieder zu unserer inneren Ruhe zurückbringen.
  • Yoga hilft emotionale Stärke zu entwickeln
    Yoga lehrt uns Vertrauen in uns und unsere Entscheidungen und gibt uns die Kraft, die meisten Situationen zu überstehen und lässt uns unsere Fähigkeiten erkennen. So bauen wir mentale Stärke auf, die uns hilft, Hindernisse zu überwinden.

Es muss jedoch auch festgehalten werden, dass auch wenn die Resilienz (durch Achtsamkeit) erhöht werden kann, können sie nur bis zu einem gewissen Grad helfen und sind kein Allheilmittel1.

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1Stork, Werner et al (2020): Achtsamkeit und Resilienz in der Hochschullehre. https://www.institut3p.de/wp-content/uploads/2021/05/Achtsamkeit-und-Resilienz-in-der-Hochschullehre_znwu_discuccion-paper_November-2020.pdf

2Chopra.com https://chopra.com/articles/grow-your-resilience-through-yoga-and-meditation

3Rivera, Ana; Rooij, Alwin de und Sara Jones (2020): Reflective Journaling: A Theoretical Model and Digital Prototype for Developing Resilience and Creativity. Paper presented at the HCI International 2020, 19-24 July 2020, Copenhagen, Denmark.

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