Zu häufig sind wir mit unseren Gedanken entweder in der Vergangenheit oder denken über die Zukunft nach. Über beide Zeiträume haben wir wenig Kontrolle. Dies kann zu Stress und Ängsten führen. Den gegenwärtigen Moment, über den wir zumindest teilweise Kontrolle haben, verlieren wir dabei häufig aus den Augen. Zwar können wir nicht immer kontrollieren, was um uns herum geschieht, aber wir haben die Macht darüber zu entscheiden, wie wir auf Ereignisse reagieren. Eine Situation kann entweder als stressig empfunden werden oder als eine Gelegenheit zum Lernen und Nachdenken. Die Art und Weise, wie wir über Situationen nachdenken, können wir lernen. Eine Möglichkeit, den Geist zur Ruhe zu bringen, langsamer zu werden und die Gegenwart zu genießen, ist Achtsamkeit.
Achtsamkeit bedeutet, im gegenwärtigen Moment zu sein: die Umgebung wahrzunehmen und dabei offen, aufmerksam und ehrlich mit den eigenen Gedanken umzugehen. Körper und Geist werden dadurch wieder miteinander verbunden.
Ein wichtiges Mittel hierfür liegt in unserer Atmung. Studien zeigten, dass die Atemfrequenz einen positiven Einfluss auf das sympathische Nervensystem hat. Denn sind wir gestresst, dann ist unser sympathetisches Nervensystem überaktiv. Das sympathetische Nervensystem bereitet den Körper auf die Flucht oder den Kampf vor. Durch diese Reaktion steigt der Blutdruck, der Magen ist gehemmt, die Muskeln sind angespannt und Stresshormone werden in der Nebenniere ausgeschüttet.
Fokussieren wir uns auf eine langsame Atmung, bei der die Ausatmung länger ist als die Einatmung, dann können wir Stress und Ängste abbauen, wodurch unseren Herzschlag langsamer, der Körper und die Muskeln entspannen sowie die Verdauung aktiviert wird. So können wir wieder zurück in den gegenwärtigen Moment, ins Hier und Jetzt gelangen.
Übungen, wie du im Hier und Jetzt sein kannst
- Journaling
Eine gute Übung, die helfen kann, den richtigen achtsamen Ton für den Tag zu finden, ist Journaling. Nimm dir morgens vor der Arbeit ein paar Minuten Zeit, um deine Gedanken niederzuschreiben. Dies kann dabei helfen, den Kopf freizubekommen und achtsam in den Tag zu starten. - Visualisiere deine Tagesziele
Diese Übung erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Ziele erreicht werden. Die Visualisierung der Zielerreichung kann dir nicht nur helfen, deine Konzentration und Achtsamkeit zu verbessern, sondern auch deinen Stress zu verringern, deine Leistung zu steigern, deine Bereitschaft zu verbessern und dir die zusätzliche Energie oder Motivation zu geben, die du brauchst, um alles auf deiner Liste zu erreichen. - Bodyscan
Diese einfache Übung ist eine gute Möglichkeit, sich in eine achtsame Stimmung zu versetzen und in Kontakt mit dem eigenen Körper zu kommen. Diese Übung am Morgen kann dabei helfen, den Tag gut zu beginnen.
Mit Yoga in den gegenwärtigen Moment eintauchen
Yoga takes us to the present moment, the only place where life exists.
Ellen Brenneman
Im Yoga geht es darum, Körper und Geist in Gleichklang zu bringen. Dafür versuchen wir bewusst zu Atmen und die Bewegungen mit diesem zu verbinden. Im Yoga wird häufig der Atem als Anker verwendet, da er konstant ist und jederzeit zur Verfügung steht. Dies hilft uns dabei ins Hier und Jetzt zurückzukehren.
Neben unseren Gedanken sind häufig andere Teilnehmenden, mit denen wir uns vergleichen die größte Ablenkung in Yogaklassen. Aber darum geht es im Yoga nicht. Jeder Körper ist unterschiedlich. Versuche doch beim nächsten Mal deine Augen während der Yogapraxis zu schließen. Auf diese Weise richtest du deine Aufmerksamkeit nach innen und zu deiner Praxis und die Personen auf der Matte neben dir treten in den Hintergrund. Auf diese Weise kannst du dich auch in deine Praxis fallen lassen und loslassen und dich von deine:r Lehrer:in leiten lassen.